Montag, 14. Januar 2013

Molokini

IMG 2284

Bevor ich an Bord gehe, muss ich eine Erklärung unterschreiben, dass mir bewusst ist, dass ich auf dem Ausflug verletzt werden oder gar sterben könnte und ich die Crew für diesen Fall nicht in Haftung nehmen werde.

Gleich beim Betreten des Bootes geht man an einem kleinen Frühstücksbuffet vorbei: frisches Obst, Zimtschnecken und Muffins. Ich bediene mich und suche mir einen guten Platz in der Spitze des Katamarans.
Unser Ziel ist die kleine Insel Molikini, etwa eine Bootsstunde von Maui entfernt. Halbmondförmig ragt sie aus dem blauen Pazifik, ein versunkener Vulkan, dessen Kraterrand zum Teil eingestürzt ist, ähnlich wie Santorini im Mittelmeer, nur deutlich kleiner.
Das beste Schnorchelrevier aller hawaiianischen Inseln soll sich hier befinden. Mit etwas Glück kann man auch Rochen und Meeresschildkröten sehen.

Auf der Fahrt dorthin wird die Ausrüstung, Taucherbrille, Schnorchel und Flossen verteilt. Für 10$ extra bekommt man auch noch einen Taucheranzug. Immerhin haben wir zwei Stunden Zeit zur Erkundung der Meeresfauna, da kühlt man auch im warmen Wasser aus.
Auch auf dieser Fahrt sehen wir einige Wale. Jetzt, so erfahren wir, ist die Hochsaison und in dem relativ seichten Gewässer zwischen den Inseln Maui und Lanai tummeln sich zwischen 800 und 1000 Tiere. Mittlerweile bin ich so geübt, dass ich sie auch vom Ufer aus sehen kann.
Sie tun mir fast leid, so einfach wie sie auszumachen sind, haben sie gegen Walfänger keine Chance.

Im versunkenen Krater von Molokini ist in den Jahrhunderten ein bunter Korallengarten gewachsen, der unzähligen Fischen Nahrung und Schutz bietet.

Nur selten habe ich so klares Wasser gesehen, nur im Barrier Reef und auf entlegenen Inseln im Golf von Thailand war es ähnlich. Mann kann die Fische und die Korallen auch gut vom Boot aus sehen und fotografieren.
Wir werden gebeten den Krater nicht zu verlassen, nicht näher als 5 Meter ans Ufer zu schwimmen, nichts zu berühren oder gar mitzunehmen und auf keinen Fall hinter den Kraterrand zu schwimmen. Da wären Fische, denen man nicht begegnen möchte.

Die Fische, die man sehen kann sind außergewöhnlich groß und sehr zutraulich. Eine Muräne schwimmt an mir vorbei, ein Schwarm kleiner länglicher Fische bewegt sich in Formation am Grund entlang, flache gelbe Fische knabbern an Korallen. Am besten gefallen mir schwarze, tellerförmige Fische, die an der Seite zwei schmale fluoreszierende Streifen haben und sich beim Schwimmen auf die Seite legen um mich besser beobachten zu können.

Erst auf der Rückfahrt, als wir schon fast im Hafen sind taucht eine Meererschildkröte aus dem Wasser auf. Ein Schwarm fliegender Fische schießt aus dem Wasser, legt flatternd ein paar Meter in der Luft zurück und verschwindet wieder im Meer.

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