Mittwoch, 9. Januar 2013

Auf einem Wildpferd durch's Paradies

Surfer's Paradise

Das silberne Wildpferd auf dem Kühlergrill glänzt in der Sonne und scheint nur darauf zu warten von mir die Sporen zu bekommen. 

Bei der Abholung meines Leihwagens auf Maui werde ich zunächst gefragt, ob ich nicht für einen kleinen Aufpreis einen Jeep Cabriolet haben möchte, das wäre gerade ein Sonderangebot. Ich möchte nicht.
Als die Angestellte dann mit dem Schlüssel zurückkommt, sagt sie mir, dass sie den, von mir zuvor bestellten und bezahlten, Kleinwagen nicht hat und mir dafür einen Mustang Cabriolet anbieten kann. Die Frage ob ich damit einverstanden bin, beantworte ich mit einem breiten Grinsen. 
Der Mustang ist eine amerikanische Ikone, ein Musclecar, dass, mit Veränderungen, seit den 60er Jahren gebaut wird, breitreifig, niedrig, sportlich.
Als erstes lasse ich das Verdeck herunter, denn, obwohl erst 8 Uhr morgens, ist es schon warm genug. Als ich mich reinsetzte, fühlt es sich an, als ob mein Körper von den Sitzen angesaugt wird. In den nächsten fünf Tagen werde ich mit einem Auto durchs Paradies fahren, von dem ich zu Hause nur träumen darf.


Wild Horse


Bei der Buchung meiner Reise im Internet, ist mir eine Kleinigkeit entgangen, nämlich die, dass mein Flug Honolulu bereits um 6:45 Uhr verlässt. Da ich einen Sammeltransport zum  Flughafen dazugebucht habe, holt mich der Bus um 3:45 im Hotel ab. 

Die Stewardessen der Hawaiian Airlines sind allesamt wunderschön und scheinen gerade erst einem Gaugin Gemälde entstiegen zu sein. Sie tragen Blusen mit großen Hibiskusmotiven und Seidenblumen im Haar. Der Flug selbst dauert gerade einmal 20 Minuten.
Natürlich bin ich viel zu früh in Maui, denn mein Hotel ist erst ab 15 Uhr bezugsfertig.
Ich entschließe mich also, gleich am Ankunftstag einen der Höhepunkte eines Maui Aufenthalts zu erfahren: die Straße nach Hana.
Hana ist ein kleiner Ort an der regnerischen Ostküste der Insel. Zu besichtigen gibt es dort nichts und wahrscheinlich würde sich kein Tourist in diese Gegend verirren, gäbe es nicht die legendäre Straße dorthin.
617 Kurven und 56 kleine Steinbrücken, die nur jeweils in eine Richtung befahren werden können, dazu dichte Vegetation und atemberaubende Ausblicke auf Urwald und Meer, das macht diese Straße zu einer der schönsten der Welt. Da ich früh losgefahren bin, habe ich auf Hin- und Rückweg verhältnismäßig wenig Verkehr.


Road to Hana

Auf Grund der nahen Berge und der feuchten Luft regnet es an diesem Teil der Insel täglich. Im Jahr kommen so 8000 mm zusammen, im Gegensatz zur Westseite der Insel, die gerade einmal 400 mm erreicht. 
Als die ersten Tropfen kommen denke ich noch, ich könnte das Verdeck meines Wagens offen lassen, doch als ich die erste Regenwand auf mich zukommen sehe, schaffe ich gerade noch rechtzeitig, mein Auto regenfest zu machen.
Der Regen ist so weich, dass man ihn kaum hört, wenn er aufs Auto prasselt. Keiner der Regenschauer dauert länger als 5 Minuten um danach der Sonne wieder Platz zu machen.
Mein erster Stopp ist das Örtchen Paia, bekannt für die weltweit besten Bedingungen für Windsurfer. Die Weltelite trifft sich hier, um zu trainieren und alle Touristen der Gegend um sie dabei zu beobachten.
Auch die Bedingungen für Wellenreiter scheinen ideal zu sein. Früh am Morgen sind schon etwa 15 Surfer im Wasser, noch besser sind die Wellen aber am Nachmittag, als ich auf meiner Rückfahrt nochmals einen kleinen Stopp einlegen.

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