Dienstag, 8. Januar 2013

Tanz auf dem Vulkan

Surfboards

Alles was man braucht, um den besonderen Kick zu bekommen, ist eine gut gefüllte Brieftasche. Sie möchten in einem Metallkäfig sitzen, während dieser im Ozean schwimmt, nachdem man Haie angelockt hat oder lieber mit wilden Delfinen schwimmen? Wie wäre es mit einer Tauchfahrt in einem U-Boot, einem Fallschirmtandemsprung aus einem Flugzeug, einem Surfkurs?
Lust mit einem roten Ferrari über die Insel zu fahren?
Eine Ausfahrt mit einem Segelboot in den Sonnenuntergang ist genauso zu haben, wie der, aus meiner Sicht etwas bedenkliche, Ritt auf einem Delfin.
Die Unterhaltungsmaschinerie läuft auf vollen Touren, die Grenze setzt das Budget.

Dabei wäre das alles gar nicht nötig. Die Natur, der Ozean, die Farben bieten genug Unterhaltung für einen ganzen Urlaub.

Nur einen Tag habe ich mir für Honolulu eingeplant. Um den am besten zu nutzen, beschließe ich ein Ticket für einen sogenannten "Hop On, Hop Off" Bus zu kaufen, der auf drei unterschiedlichen Routen die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten abfährt. Sieht man etwas, das einem gefällt, steigt man einfach aus und nimmt den nächsten Bus um die Fahrt fortzusetzen.
Die Fahrt führt durch alle Stadtteile, auch in die Viertel der Reichen und Berühmten. Besonders das Anwesen eines, mir völlig unbekannten, japanischen Filmstars, ruft bei den vorwiegend japanischen Touristen, große Aufregung hervor, gefolgt von Dauerfeuer aus ihren Fotoapparaten.
Daneben steht das Haus von Tom Selleck, der durch die, auf Hawaii spielende TV Serie "Magnum", bekannt geworden ist. Der Fahrer sagt, dass er das Haus im letzen Jahr verkauft und eine Ranch auf dem Festland bezogen hat. Ich denke mir, er könnte sich wahrscheinlich ohne Schwierigkeiten beide Häuser leisten, hatte aber wahrscheinlich den Rummel vor seiner Haustür satt.

Durch einen Tunnel fahren wir sogar ins Innere eines Kraters hinein. Zuletzt war dieser Berg vor 10000 Jahren aktiv.
Gerade vorgestern war ich, noch in Los Angeles, in einer Ausstellung über Pompei, in der Artefakte, aber auch die Abgüsse von toten Menschen und Tieren, die vom Ausbruch des Vesuvs überrascht wurden, ausgestellt waren.
Erst jetzt wird mir wieder bewusst, dass wir uns hier nicht auf festem Boden, sondern lediglich auf der Spitze eines Vulkans befinden, der so gewaltig groß ist, dass er, obwohl mitten im Pazifik, aus dem Meer herausragt.

Den Nachmittag verbringe ich am Strand. Man sieht unheimlich viele schöne Menschen. Zwar habe ich mich für meine knapp 50 Jahre ganz gut gehalten, hier fühlt man sich jedoch wie ein hässliches Entlein.
Braungebrannte, muskulöse Frauen und Männer liegen in der Sonne oder gehen, ein Surfbrett unter dem Arm, in Richtung Meer.
Eine Frau läuft über den Strand und versucht noch Passagiere für eine Segeltour zu finden, von irgendwo her kommt hawaiianische Musik.
Genau so habe ich mir das vorgestellt!

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