Sonntag, 30. September 2007

Nanta

Nanta ist koreanisch und heißt kochen und genauso heißt auch die Show, die ich gestern Abend zusammen mit 5 Kollegen in Seoul besucht habe. International erfolgreich, in 132 Ländern aufgeführt, ist diese Show diejenige, die sich am längsten von allen Shows, die in der zahlreichen Theatern der Stadt zu sehen sind, behauptet hat.
Tatsächlich wollte Cornelia, unsere Senior Purserette, sich die Show einmal bei einem Gastspiel in München ansehen und konnte, trotz der horrenden Eintrittspreise, keine Karte für eine der wenigen Vorstellungen ergattern. Was lag also näher, als sie sich hier in Seoul anzusehen, wo sie in einem eigens gebauten Theater aufgeführt wird.
Schon vor dem Eingang wird man von einer Skulptur einer überdimensionalen tanzenden Figur begrüßt, die, wie man sehen kann, wenn man sich ihr nähert, vollkommen aus Küchenutensilien, Messern, Töpfen, Suppenkellen, usw., gefertigt wurde.
Die Handlung ist schnell erzählt: Die Szenerie stellt eine Großküche dar, in der 3 Köche in nur wenigen Stunden ein Hochzeitsbankett vorbereiten sollen. Ausgerechnet an diesem Tag wird ihnen der nichtsnutzige Neffe des Restaurantmanagers zum Einweisen an die Seite gestellt...
Die Aufführung ist eine gelunge Mischung aus Tanz, Percussion auf allen möglichen Küchengeräten, Artistik und Comedy unter Einbeziehung des Publikums.
Ein solches Feuerwerk an gut dargebotenen artistischen Einlagen, es fliegen teilweise so viele Teller über die Bühne, dass man ihnen gar nicht mehr folgen kann, mitreißendenen Rhythmen, die mit Messern auf Hackbrettern, auf Töpfen, Eimern, Plastikkontainern und dergleichen, geschlagen werden und wirklich unglaublich lustiger Comedy hätte ich nicht erwartet.
Noch auf dem Nachhauseweg und selbst beim Frühstück am nächsten Morgen, musste ich mehrmals laut loslachen, weil mir nochmal der ein oder andere Gag einfiel.

Samstag, 8. September 2007

Heute hier, morgen dort

Mein Leben ist manchmal schon eigenartig. Kaum ist man irgendwo angekommen muss man auch schon wieder weg, ein nicht enden wollendes Kofferpacken, Ein- und Auschecken, ein permanentes Abschiednehmen. Da braucht man bisweilen eine gesunde Psyche und eine gute Organisation der knappen Freizeit.
Good flight!
Durch regelmäßige Bereitschaftsdienste, bei denen man innerhalb einer Stunde nach Anruf am Flugzeug sein muss kommt noch mehr Planungsunsicherheit dazu, so dass man am Ende eines solchen Blocks gar nicht mehr weiß, welcher Wochentag eigentlich ist.
So bin ich heute um 7:00 Uhr aufgestanden, habe meinen Koffer gepackt und bin zum Flughafen gefahren um meinen Flug nach Sao Paulo anzutreten. An der Einfahrt zur Tiefgarage verweigert mir der automatische Ausweisleser den Zugang, so dass ich mittels einer Gegensprechanlage mit dem Werkschutz Kontakt aufnehmen muß. Eine Männerstimme mit stark sächsischem Aktzent fragt mich nach meinem Einsatz und klärt meine Angaben mit unserem Besatzungseinsatzs ab.
Nach längerer Wartezeit, hinter mir hat sich bereits eine Schlange von Kollegen gebildet, die ebenfalls in die Garage fahren möchten, kommt die Auskunft, dass mein Einsatz erst morgen stattfindet (hmm, heute ist also gar nicht Sonntag?).
Freundlicherweise öffnet mir die Stimme die Schranke, so dass ich in der dahinter befindlichen Einfahrt wenden und wieder ausfahren kann, ohne dass die gesammte Fahrzeugschlange zurückstoßen muss um mich zu befreien.
Halb verärgert über das sinnlose frühe Aufstehen, halb froh unerwartet noch einen weiteren Tag zur Regeneration bekommen zu haben, trete ich meinen Heimweg wieder an.