Dienstag, 3. Januar 2012

Königliche Wurstfinger

Das Taxi, das mich zum Flughafen bringen soll ist um 15 Uhr bestellt, ich bin aber schon um 14:30 Uhr fertig und um die Zeit totzuschlagen mache ich den Fernseher an. Auf ZDF Info läuft eine Reportage über Prinz Harry. Seit Wochen laufen dort Reportagen über europäische Königshäuser.
Über Prinz Harry hält sich hartnäckig das Gerücht, das Charles gar nicht sein leiblicher Vater ist, sondern vielmehr ein Rittmeister, mit dem Lady Di ein Verhältnis nachgesagt wird. Sieht ihm tatsächlich sehr ähnlich, was anhand von Archivaufnahmen belegt wird.
Ein Kenner der Materie, ein Experte für das englische Königshaus, entkräftet dieses Gerücht jedoch indem er anführt, dass Prinz Harry, genau wie sein Vater und dessen Großvater Wurstfinger hat. Ich muss laut loslachen! Er benutzt das Wort „Wurstfinger“, als ob es sich dabei um eine (sehr seltene) Erbkrankheit handelt. Ab wann überschreiten Finger denn das Maß des Normalen und dürfen als Wurstfinger bezeichnet werden?

Es klingelt an der Tür. Gerne hätte ich diese Reportage zu Ende gesehen, so unerwartet amüsant ist sie.

Ich reise für mein Leben gerne, aber es gibt Dinge, auf die ich dabei verzichten könnte: Koffer ins Taxi, Koffer aus dem Taxi, Koffer einchecken, Sicherheitskontrolle, Spießrutenlauf durch den Duty Free, bei dem man mit allerlei Düften vollgesprüht wird, in Frankfurt aussteigen, Sicherheitskontrolle, Duty Free, Warten, Koffer in Buenos Aires vom Band nehmen, Duty Free, Bus in die Stadt, Taxi zum Hotel, Einchecken im Hotel.

Schon bei der ersten Sicherheitskontrolle in München fällt den Kontrolleuren meine Handcreme auf. 150ml statt der erlaubten 100ml befinden sich in der Tube. Die Kontrolleurin deklariert meine Creme jedoch kurzerhand zur Medizin und lässt mich ziehen. Leider ist man in Frankfurt bei der zweiten Kontrolle nicht so großzügig und ich bin die Creme los. Anfängerfehler!

Doppelt schade, weil es diese Creme (mit 5% Urea) bei Aldi nicht immer sondern nur als sogenannte Aktionsware gibt, ich also nicht sofort für Ersatz sorgen kann, in Argentinien schon gleich zweimal nicht.
Urea wird übrigens aus Urin gewonnen. Eigentlich ziemlich eklig, aber das ist die beste Handcreme, die es gibt.
Wie kommen die eigentlich an das viele Urin? Menschlich, tierisch oder vielleicht doch synthetisch? Muss ich gleich mal googlen.

3 Kommentare:

renovatio hat gesagt…

Soso, Lady Di war also ein eingeheiratet-königliches Flittchen! Was es alles gibt! Und dann fällt ihre Wahl ausgerechnet auf einen Wurstfingrigen - das ist aber schon wieder eher schlau gewesen von ihr. Über die Schlappohren hat sich der Physiognomie-Experte nicht mehr ausgelassen?

Dass es "Pisse in Tuben" gibt, war mir auch noch neu. Ich meine aber mal gehört zu haben, die Inuit hätten ein Ritual, das irgendwas mit Urinieren zu tun habe. Wenn Du schon beim Googlen bist... ;)

Happy vacationing! (Blöde Neo-Anglizismen... ;))

Wolfram hat gesagt…

Ich hab's gegoogelt: Urea wird schon seit Anfang letzten Jahrhunderts im großen Stil synthetisch hergestellt. Dann hätten wir das ja auch geklärt :)

renovatio hat gesagt…

Also kein Inuit-Urinat auf den Händen - das vermag zu beruhigen ;)