Samstag, 3. Januar 2009

Jetzt geht's los

Über Nacht hat es ein bisschen geschneit und so präsentiert sich die Landschaft vor meinem Fenster in frischem Weiß. Alles ist noch ruhig an diesem Neujahrsmorgen, nur der Ruf zweier vorbeifliegender Raben ist zu hören. Danach wieder Stille.
Um 10:30 Uhr habe ich mein Taxi bestellt um mich zum Flughafen zu fahren, denn es ist schon eine kleine Tradition geworden, dass ich am 01.01. zu einer Reise aufbreche, die mich in wärmere Gegenden bringt und meinen Winter in zwei Teile schneidet.
Mein Taxifahrer, derselbe wie im letzten Jahr, redet gerne, erzählt mir seine Erlebnisse der Silvesternacht und diesmal mache ich mit und höre aktiv zu.

Mein erstes Etappenziel ist Singapur, vier Stunden Aufenthalt und dann weiter nach Bangkok, wo ich ein paar Tage bleiben möchte, ehe ich in den Norden des Landes weiterreisen werde.

In Singapur angekommen erkundige ich mich, wie ich an mein Gepäck komme, ohne einreisen und danach gleich wieder ausreisen zu müssen, denn die Gepäckausgabe ist hinter der Passkontrolle. Ich soll einfach beim Einchecken für meinen Anschlußflug den Gepäckabschnitt meines alten Fluges vorzeigen und dann wird mein Gepäck automatisch auf den Anschlußflug verladen. Hmmm, mein Koffer, der in diesem Moment bereits herrenlos auf irgendeinem Gepäckband seine Kreise zieht, soll mir also folgen, obwohl ich mit einer anderen Fluggesellschaft, von einem ganz anderen Terminal und außerdem noch mit einem Standby-Ticket weiterfliege, nur in dem ich meinen alten Gepäckabschnitt abgebe? In jedem anderen Land, inklusive meinem eigenen, hätte ich jetzt lautstark protestierend auf einer anderen Lösung bestanden, aber ich kenne Singapur und vertraue dem guten Organisationstalent seiner Bewohner und dem hervorragenden Ruf des Changi Airports. So fahre ich also mit dem "Skytrain" zum Terminal 2 und warte auf meinen Weiterflug.

Der Flughafen gleicht einem Einkaufszentrum, mit zahlreichen Geschäften, Kaffees und Restaurants. Sogar an einen Swimmingpool für Transitgäste wurde gedacht, um denen die Wartezeit zu verkürzen. Seine Nutzung ist genauso kostenlos wie der Zugang zum Internet, entweder kabellos mit dem eigenen Laptop, oder über die Terminals, die überall bereitstehen. Zum Schwimmen habe ich keine Lust, also hole ich meinen Computer heraus und sehe nach meiner Post.

Gleich nachdem sich das Gepäckband in Bangkok in Bewegung setzt sehe ich auch schon meinen Koffer, schwarz glänzend, auf mich zufahren, fast so, als möchte er mir sagen, dass er mich niemals im Stich lassen würde.

Der Taxifahrer, der mich schließlich in mein Hotel in Bangkok bringen soll, versteht die Adresse nicht richtig und bringt mich statt zum Silom Center Point Hotel in die Silom Road. Dass ich da aber gar nicht hin will findet er lustig. Ich nicht, denn langsam wäre eine Dusche fällig und ein Bett.
Als wir, nach mehreren Fehlversuchen, doch noch ankommen, bin ich positiv überrascht. Statt dem Hotelzimmer, das ich von Deutschland aus gebucht habe, bewohne ich in den nächsten 5 Tagen ein Apartment, mit Stereoanlage, Waschmaschine, Küche und einem kleinen Balkon mit Blick über die Stadt.

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