Montag, 26. Januar 2009

James Bond Island

Islands

Die Landschaft, die gerade vor mir aus dem Morgendunst der Phang-Nga Bucht auftaucht, ist bizarr. Unzählige kleine und größere Inseln ragen steil aus dem Meer, dicht bewaldet und fast ohne jede Möglichkeit an Land zu gehen. Die Formen, die die Erosion aus den Felsen geschliffen hat sind das eigentliche Wunder dieser Inselgruppe. Manche bestehen nur aus einem Felsen mit wenigen Quadratmetern Grundfläche, aber mehrere hundert Meter hoch. Das Meer hat mit seinen Wellen und Gezeiten das Fundament in Jahrhunderten angegriffen, so dass fast alle dieser Inseln nach oben hin breiter werden. Sie sind so ungewöhnlich, dass sie schon mehrmals als Kulisse für Hollywoodfilme herhalten mussten.
Der bekannteste davon ist "Der Mann mit dem goldenen Colt", ein Film aus der James Bond Reihe, dessen Bösewicht genau hier eine private Insel bewohnt, auf der er eine schreckliche Geheimwaffe entwickelt, um damit die Welt zu beherrschen. Seit dem Kinoerfolg des Filmes im Jahr 1974, hat die Insel, die eigentlich den Namen Ko Phing Kan, Insel, die sich an sich selbst anlehnt, trägt, nur noch den Namen "James Bond Island" und zieht damit jedes Jahr tausende von Besuchern an. So wirbt auch der Veranstallter, mit dem ich meinen Ausflug gebucht habe, mit dem Geheimagenten seiner Majestät für die Bootsfahrt in die Buch von Phang-Nga.

James Bond Rock

Dabei gibt es hier viel mehr zu bestaunen und der bekannte James Bond Felsen ist für mich nicht die Hauptattraktion. Viele der Inseln haben ein Tunnelsystem, das man, der engen Ausmaße wegen, nur mit Kajaks befahren kann. Manche von den Höhlengängen sind so niedrig, dass wir uns flach ins Boot legen müssen, um nicht mit dem Kopf an der Decke anzustoßen. Wir fahren durch Tropfsteinhölen und gelangen immer wieder in Lagunen, die wie aus dem Nichts aus der Dunkelheit auftauchen und uns mit üppiger Vegetation an steil aufragenden Felswänden überraschen. Die meisten Inseln sehen aus wie ein Schweizer Käse.
Paddeln muss man nicht selbst, das erledigt ein Angestellter, denn so hat man die Hände frei und kann fotografieren. Außerdem wäre es zu gefährlich, denn die Felsen der Ufer sind über und über mit Muscheln bewachsen, somit messerscharf und die Kajaks sind seewasserfeste Schlauchboote, die man durch eine zu starke Kollision mit der Uferwand zerstören und zum sinken bringen könnte.
Reptilien fühlen sich auf den, allesamt unbewohnten, Inseln wohl und es gibt eine Vielzahl von Schlangen und Echsen. Mit etwas Glück können wir sogar den Bindenwaran zu Gesicht bekommen, der mit seinen über 2 Metern Länge einem Krokodil gleicht, wenn er im Wasser schwimmt.
Die Riesenechse läßt sich heute zwar nicht blicken, dafür werden wir neugierig von einer Horde Affen, die im Wipfel eines Baumes sitzen, bestaunt, als wir mit den Kajaks in eine der vielen Lagunen einfahren. Aus Neugier wird Zutrauen, als sie sehen, dass einige der Paddler Bananen im Gepäck haben. Ein Affenweibchen hat ein Neugeborenes am Bauch zu hängen, das noch nicht älter als 3 Tage sein kann. Etwas ängstlich betrachtet es die fremdartigen Wesen in ihren eigenartigen Gefährten aus seinem schützenden Versteck.

Monkeys

Das Schiff, das uns heute durch die Bucht fährt ist ein alter Kahn, aber er bietet ausreichtend Platz und Schatten und fährt gemächlich, so dass man die Landschaft in aller Ruhe betrachten kann. Im unteren Stockwerk sind schon bald nach dem Auslaufen Frauen damit beschäftigt, Gemüse zu schneiden, Reis zu dämpfen und Fleisch zu braten. Als wir von einem der Kajakausflüge zurückkommen, steht ein köstliches Buffet für uns bereit, von dem ich mich frage, wie sie das mit nur drei Gasflammen und ein paar Woks zubereiten konnten.

2 Kommentare:

renovatio hat gesagt…

Sieht wirklich sehr interessant und eindrucksvoll aus. Die letzten Tage bieten ja offenbar noch das eine oder andere Highlight. Sehr schön.

Anonym hat gesagt…

Hmm hmm, stimmt, da war noch der ein oder andere Hoehepunkt dabei :)

Ich hoffe bei Dir gibts auch den ein oder anderen.