Dienstag, 28. Juli 2009

Nach Umbiren

10. Juli 2009

Am Abend erreiche ich völlig erschöpft San Quirico. Nur zehn Kilometer von hier liegt, laut meinem Reiseführer, eines der besten Agriturismo, Bauernhöfe, die auch Zimmer vermieten, des Landes, aber ich kann keinen Kilometer mehr fahren. Ich schleppe mich in die Touristeninformation des Ortes, lasse mir eine Liste der Herbergen geben und rufe bei der günstigsten an. Ich habe Erfolg und nur 15 Minuten später stehe ich vor der Albergo Garibaldi. Von außen nicht gerade das, was man ein ruhiges Plätzchen nennen würde. Das "Garibaldi" ist eigentlich eine Tankstelle an einer Schnellstraße, mit angeschloßener Pizzeria, die auch ein paar Zimmer vermietet. Das Zimmer, das ich dann aber dort beziehe ist wunderschön, liegt auf der Rückseite des Gebäudes und hat einen atemberaubenden Ausblick auf ein Tal mit sanften Hügeln.

View from my hotel room

Der nächste Tag beginnt, wie der letzte aufgehört hat: es geht stetig und steil bergauf. Ich krieche mit 7 Stundenkilometern bergauf und werde sogar von einem Schmetterling überholt. Wütend rufe ich ihm hinterher, dass er sich sein dummes Grinsen aus dem Gesicht wischen soll, sonst tue ich es, wenn ich ihn kriege. Ist doch wahr, was glaubt der denn?

Der Höhepunkt der heutigen Strecke ist das Städtchen Montepulciano, die Heimat des weltberühmten Vino Nobile. Schon von weitem kann man es hoch oben auf einem Berg trohnen sehen. Das verspricht weitere Leiden. Belohnt wird man dann allerdings von dem Ausblick, den man von dort in alle Himmelsrichtungen hat. Von hier kann ich bereits mein Etappenziel des heutigen Tages in der Ferne sehen: den Lago di Trasimeno, der bereits im benachbarten Umbrien, in etwa 50 Kilometer Luftlinie, liegt.
Für's erste scheinen auch die Berge vorbei zu sein, denn bis zum See erstreckt sich eine Ebene, die gutes Vorankommen für den Rest des Tages verspricht.

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