Samstag, 25. Juli 2009

Auf und Ab

08./09. Juli 2009

Es ist ein stetes auf und ab. Da die Abfahrten naturgemäß, mit einer Geschwindigkeit von fast 60 km/h, deutlich schneller vorbei sind, als es dauert, die Steigungen zu bewältigen, geht es gefühlt zu 90% bergauf. Dennoch sind die Hügel sanft und durch den okkerfarbenen, reifen Weizen, ganz in Gold getaucht. Allerorten werden den Hügeln gerade ihre blonden Mähnen, mit großen Maschinen rasiert. Man kann die Hitze nicht nur spühren, sondern auch riechen. Der Duft von frisch gemähtem Stroh an einem heißen Sommertag: der Geruch des Hochsommers.
Die Landschaft sieht, mit ihren sanften Wellen, aus als wäre ein goldfarbenes, wogendes Meer auf einmal erstarrt.

Landscape

Die Orte, durch die ich fahre, scheinen sich seit hunderten von Jahren nicht verändert zu haben. Die Kirchen bilden, mit ihren zum Teil gewaltigen Türmen, den Mittelpunkt, drumherum schmiegen sich Häuser aus Naturstein aneinander und ducken sich in die Landschaft hinein.
Erfreulicher Weise ist kaum Verkehr auf den kleinen Straßen und so kann ich entspannt fahren, während ich die sich stetig ändernde Landschaft genieße. Alleine in Siena aus dem Labyrinth der verwinkelten Straßen der Altstadt heraus- und dann auch noch die richtige Ausfallstraße zu finden, kostet mich eine Stunde und 20 Kilometer Umweg.

In Asciano beziehe ich mein erstes Quartier. Bei der telefonischen Reservierung komme ich mit meinem ungenügenden Italienisch schnell an meine Grenzen. Als ich einfreffe, stelle ich fest, dass ich Glück gehabt habe. Der Besitzer der hübschen Herberge ist Radsportfan und gibt mir, als er sieht, dass ich mit dem Rad unterwegs bin, einen ordentlichen Nachlass auf den Zimmerpreis und läßt mich mein Fahrrad in seiner privaten Garage unterstellen.

Das Ende der Etappe des nächsten Tages ist in San Quirico geplant, mit einem Abstechen in das mittelalterliche Montalcino, Heimat des weltberühmten Brunellos und Welthauptstadt der Trüffel. Letztere dürfen nur mit Hunden aufgespührt werden und um auf die Suche nach dem Edelpilz zu gehen, bedarf es einer Lizenz, ähnlich eines Jagdtscheins.
Die Fahrt nach Montalcino ist beschwerlich, über 6 Kilometer schlängelt sich die Straße den Berg hinauf, auf dem das Städtchen liegt. Als ich oben ankomme bin ich schweißgebadet und habe meine beiden Wasserflaschen, die ich mit mir führe, bereits geleert.
In fast jeden Ort, durch den ich komme, halte ich an einer Bar, genehmige mir einen Cappuchino und esse eine Kleinigkeit, mal ein Cornetto, mal ein Stück Pizza und mal ein Eis.
Rund 2000 Kalorien verbrauche ich zusätzlich am Tag und so läßt es sich mit gutem Gewissen schlemmen. Abends gehe ich nicht unter drei Gängen aus dem Lokal, um meinen Energiespeicher für den nächsten Tag zu füllen.

2 Kommentare:

Bubba hat gesagt…

Ja sag amal - Mr. Sportivo.
Respect, respekt. But, you are pooped after 6km?? Sounds like somebody needs to train more. Gives one a whole new perspective on the Tour de France. It was so much fun watching them and the gorgeous country side, during the last 3 weeks.....
Just curious, your publish date are July 6,7 & 8 - I could swear I checked in since than but didn't see anything?
You are even wearing the sexy pants!! I bet the little Italian ladies can't get enough of you.
Well, my friend, got to go - as always, wish I was there with you in Toscana!

Wolfram hat gesagt…

Haaaa! I wasn't pooped after 6 km, but after 85km, including the last 6 km going steep uphill in seprentines.
It's not the pulblishing date, but the date it took place. I didn't bring my computer to Italy, coz I wanted to save on weight, now this is the aftermath (do you say so?). Even though I had about 15 kg of luggage with me, including some tools and spare parts for the bike.
Yeah, girls like those sexy bike pants, I can tell you, especially the italian ones:)
I had a great time there. Keep on checking, man, there will be more to come.